Sandbienen: Harmlose Erdbewohner
Sandbienen tragen den Beinamen Erdbienen nicht ohne Grund. Denn sie leben tatsächlich dort, wo kaum jemand Bienennester vermutet: im Boden. Und das sogar an äußerst ungewöhnlichen Orten, beispielsweise an häufig genutzten, staubigen Wegen.
Ameisen- oder Sandbienenbau? Für Laien kaum zu unterscheiden
Auch auf nur dünn bewachsenen Rasenflächen in Ihrem Garten, auf den Wiesen und eher kargen Böschungen legen Sandbienen gerne ihre unterirdischen Nester an. Die Eingänge ähneln dabei – zumindest für Laien – den von Ameisenbauten oder den Löchern von Käfern.
Oft liegen viele von den Behausungen eng beieinander. Eigentlich sind Sandbienen harmlos, wie andere Bienen auch. Sie versuchen noch nicht einmal, ihre Nester zu verteidigen, wenn jemand da zu nahe kommt, oder sogar darauf tritt.
Die Aggressivität der Sandbienen liegt weit unter der von zahmen Bienenvölkern der bei uns lebenden Honigbiene. Die zahmen Bienen haben zahlreiche Feinde, die an die Brut und den Honigvorrat wollen. Die Bienen sind es gewöhnt, alles zu verteidigen. Bei Wildbienen und speziell bei Sand- oder Erdbienen, ist das anders.
- Sie haben kein Zusammengehörigkeitsgefühl wie Honigbienen. Jede Erdbiene lebt für sich allein und kümmert sich nicht um andere.
- Gemeinsamkeit ist ihr fremd, so auch das gemeinsame Verteidigen gegen einen Feind.
- Jedes Weibchen ist die Königin ihres eigenen Volkes. Wenn es verletzt wird oder stirbt, stirbt das Volk mit ihr. Sie wird sich also immer schützen und aus jedem „Gefecht“ heraushalten. Sie wird kein Risiko eingehen.
- Erdbienen haben kaum Feinde, die in ihr Nest eindringen wollen, denn dieses ist fast nicht auffindbar. Sie müssen sich also nicht verteidigen. Sie sind es einfach nicht gewöhnt.
Sand- oder Erdbienen sind überaus nützlich. Sie sorgen dafür, dass die Pflanzen bestäubt werden. Gerade wer Obst und Gemüse anbaut und ernten möchte, sollte froh über jede Wildbiene in seinem Garten sein. Wer aber nicht mit den fleißigen Kerlchen leben kann, sollte sie nicht töten oder aggressiv bekämpfen, sonders eher dazu bringen, dass sie sich eine neue Behausung suchen. Oft befinden sich die Nester im Rasen. Haben Bienen da eine günstige Stelle gefunden, werden es meist immer mehr. Ich habe von Fällen gelesen, in denen Hausbesitzer ihren Garten nicht mehr betreten konnten, weil Tausende Sandbienen ihre Nester dort gebaut hatten und umherschwirrten. Das ist natürlich nicht tragbar. Da ist
dann guter Rat teuer.
Sandbienen werden also in der Regel nur zum Problem, wenn der Boden so ideal ist, dass sich der Nachwuchs immer gleich an Ort und Stelle wieder einen Bau gräbt. Oft ist das an sonnenbeschienen Böschungen der Fall. Das Erdreich ist trocken, da alles Wasser sofort abläuft und die Sonne scheint viele Stunden am Tag auf diese Stellen, ideal für Sandbienen und ihren Nachwuchs.
Nistplätze beschatten
Sandbienen mögen sonnige Bereiche im Boden. Ohne Sonne fühlen sie sich nicht wohl und es ist schwierig, den Nachwuchs aufzuziehen. Oft reicht es schon aus, den Nistplatz zu beschatten. Je nachdem, wie viele Sandbienen sich angesiedelt haben, spannt man eine Art Sonnensegel über die Fläche. Hat man viele auseinanderliegende Nester, ist es natürlich schwieriger. Entweder beschattet man den Bereich im Ganzen mit einem großen Sonnenschutz oder man baut viele kleinere und stellt diese auf.
Erde feucht halten
Sandbienen mögen es nicht nur warm und sonnig, sondern auch sehr trocken. Wenn man die Erde um die Nester also feucht hält, fühlen sie sich dort überhaupt nicht mehr wohl. Sie werden nicht brüten und suchen sich beizeiten ein neues Quartier, welches dann hoffentlich weit genug entfernt ist. Wasser ist sicher die einfachste und sicherste Methode, um die Bienen zu vertreiben. Dabei muss aber darauf geachtet werden, die Insekten nicht zu ertränken.